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Schlafapnoe

Schlafbezogene Atemstörungen

Anders als beim „gutartigen“ Schnarchen, kann die Schlafapnoe (Apnoe = keine Luft) je nach Schweregrad zu einer erheblichen gesundheitlichen Belastung führen. Bei dieser Krankheit kommt es zu Atempausen über 10 sec. im Schlaf und infolge zu Sauerstoffmangel und nächtlichem Stress.

Ca. 6 % der Bevölkerung sind von der Krankheit Schlafapnoe betroffen. Damit gilt die Schlafapnoe als „Volkskrankheit“.

Die obstruktive Schlafapnoe ist die häufigste Form der Schlafapnoe (ca. 80%). Ähnlich wie das Schnarchen entsteht die obstruktive (obstruktiv = verengend) Schlafapnoe durch ein Problem im Rachenbereich. Während beim Schnarchen die oberen Atemwege noch durchgängig sind und die Atemluft normal in die Lunge gelangen kann, wird bei der obstruktiven Schlafapnoe der Atemweg verengt; im schlimmsten Fall mechanisch verschlossen.

Damit gelangt zu wenig Atemluft in die Lungen und der Sauerstoff im Blut fällt ab. Dies führt in der Regel zu einer Weckreaktion des Körpers. Je nach Ausmaß der Schlafapnoe kann dies zu erheblichem nächtlichem Stress führen; der Körper kann sich nachts nicht mehr erholen. Tagesmüdigkeit, häufiges nächtliches Wasserlassen, morgendliche Kopfschmerzen und Konzentrationsstörungen sind typische Symptome dieser Krankheit.

Wenn das Problem länger unbehandelt bleibt, resultiert daraus ein erhöhtes Risiko für Herz- und Gefäßerkrankungen wie Bluthochdruck, Schlaganfall und Herzinfarkt oder Herzrhythmusstörungen.

Im Folgenden informieren wir Sie gerne noch ausführlicher zum Thema Schlafapnoe und auch, die seltenere, zentrale Schlafapnoe.

Formen und Ursachen der Schlafapnoe

Die häufigste Form (ca. 80%) ist dabei die sogenannte obstruktive Schlafapnoe (OSA) (obstruktiv: verengt, verschließend).

Hierbei kommt es zu einer Erschlaffung der Schlundmuskulatur, sodass sich der obere Atemweg nachts mechanisch verschließt. Häufig ist das Problem in der Rückenlage verstärkt, da hier zusätzlich der Zungengrund die Atemwege verlegen kann.

 

 

Ursächlich sind u.a. Übergewicht (ca. 70 % der an obstruktiver Schlafapnoe erkrankten Menschen sind übergewichtig), eine persönliche und/oder familiäre Veranlagung und/oder anatomische Faktoren. Zumeist aber eine Kombination aus allen genannten Faktoren.

Etwa 2 bis 4% der Erwachsenen leiden unter einer obstruktiven Schlafapnoe. Im mittleren bis höheren Lebensalter liegt die Häufigkeit bei Männern zwischen 15 und 19%, bei Frauen zwischen 9 und 15%. Da aber viele Menschen gar nicht untersucht werden, geht man bei dieser Krankheit von einer hohen Dunkelziffer aus.

Vor allem bei Herzerkrankungen oder nach Schlaganfall kann es auch zu einer zentralen Schlafapnoe  kommen. Hierbei sendet das Gehirn  dem Körper kein Signal zum Einatmen, das heißt, der Atemimpuls bleibt aus.

Symptome der Schlafapnoe

Durch nächtliche Atempausen kommt es zu Sauerstoffmangel. Dieser verursacht dem Körper Stress. Der Körper weckt sich durch diese Stressreaktion selbst auf (sogenannte „Arousals“), dadurch wird der Schlaf immer wieder unterbrochen und ist damit häufig nicht mehr erholsam. Die Folge ist morgendliche Müdigkeit und Tagesmüdigkeit. Neben der Müdigkeit kann es zu folgenden Beschwerden kommen:

  • nächtliches Hochschrecken mit Lufthunger, Alpträume
  • Bewegungsunruhe im Schlaf
  • nächtliches Schwitzen
  • häufiges nächtliches Wasserlassen
  • Tagesmüdigkeit
  • Konzentrationsstörung, Leistungsabfall
  • Kopfschmerz am Morgen
  • Störung der sexuellen Lust oder sexuellen Funktion

Allerdings gibt es auch Menschen, die keinerlei Beschwerden haben; dennoch belastet die Schlafapnoe ab einer gewissen Krankheitsschwere den Körper.

Gesundheitliche Risiken durch Schlafapnoe

Ab einem gewissen Ausmaß der Schlafapnoe besteht – unbehandelt - ein erhöhtes Risiko für Herz- und Gefäßerkrankungen wie Bluthochdruck, Schlaganfall und Herzinfarkt. Auch Herzrhythmusstörungen können begünstigt werden.

Eine unbehandelte obstruktive Schlafapnoe wirkt sich bei Diabetikern häufig ungünstig auf den Stoffwechsel aus: Der Blutzucker lässt sich oft schwieriger einstellen. Es kommt oft zu erhöhten Nüchternblutzuckerspiegeln und hohen Nachtwerten.

Zudem stellt die obstruktive Schlafapnoe einen unabhängigen Risikofaktor für die Entwicklung eines Diabetes mellitus Typ 2 dar.

Auch das Auftreten depressiver Verstimmungen kann durch eine Schlafapnoe ausgelöst oder verstärkt werden.

Bei einigen Patient/innen kommt eine Tagesschläfrigkeit hinzu, das heißt, in ruhigen Situationen (Lesen, Computerarbeit, Fernsehen, Vorträge) kommt es zu teils unkontrollierbarem Einschlafen.  Falls dies zutrifft, dann droht Sekundenschlaf auch in anderen Situationen, zum Beispiel bei der aktiven Teilnahme am Straßenverkehr und beim Bedienen von Maschinen. Damit besteht eine erhöhte Unfallneigung und ein Risiko von Eigen- und/oder Fremdgefährdung. Besonders relevant ist dies beim Autofahren. Die Pflicht zur Vorsorge, dass andere nicht gefährdet werden, obliegt jedem Verkehrsteilnehmer selbst. Wer eine hohe Tagesschläfrigkeit oder gar Sekundenschlaf verspürt, der sollte daher, bis zur Besserung unter Therapie, auf die aktive Teilnahme im Straßenverkehr und auf die Bedienung von Maschinen verzichten.

 

 

Schlaflabor Durlach, Praxis für Innere Medizin, Schlafmedizin und hausärztliche Versorgung

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